Road Trip (Pt 3.)



Panecakerocks

Weiter gehts zu den Panecake-Rocks! Diese besondere Felsformation zeichnet sich dadurch aus, dass sie wie gestapelte Pfannkuchen aussehen, zudem gibt es dort sogenannte Blowholes, Löcher, durch die meterhohe Wasserfontänen schießen, die durch den Wellengang aufbrausen.
Die Fahrt dorthin wird unterstrichen von malerischen Stränden und unserem neuerkorenen Bikkie-Point-Beach. Bikkie ist das wohl leckerste Eis hier in Neuseeland (neben dem tollen Frozen-Yoghurt-Frischfrucht-Eis), und dieses genießen wir an einem fantastischen Strand mit Ausblick auf eine kleine Insel.




Angekommen bei den Panecakes durchwandern wir die wabernden Poolklippen, die gezeichnet wurden von jahrelangem tosenden Meer. Wir bekommen dabei unglaubliche Lust auf Pancakes und beschließen, diese selbst zu machen, wenn wir wieder im Hostel ankommen. Denn wie sich herausstellt, sind wir fünf leidenschaftliche Kochende, die sich gerne dem Essen hingeben und dafür lange und vor allem gut kochen.







Glaciers

Nach dem Rundgang geht es zurück auf die Straße um zu den Fox- und Franz-Joseph-Glaciers zu kommen. Diese wurden nach ihren Entdeckern bzw. dem österreichischen König benannt, den man damit ehren wollte (wieso auch immer). Da das Wetter sehr bewölkt war, konnten wir die Foxglaciers nur bedingt sehen, doch interessanterweise war dabei ein anderes Phänomen zu beobachten: ein blaues Leuchten an der Spitze des Glätschers. Wir machten einen kleinen Ausflug zu einem spiegelnden See, schnappten ein paar tolle Fotos auf und gingen zurück um zu rätseln, wie dies möglich sein konnte. Und um unseren laaaaaaangen Gravelroad-Weg zum Zeltplatz anzugehen, der uns fast 40 Minuten raubte, um zu einem gratis Campingplatz zu kommen, wo wir dann noch einen fantastischen Sonnenuntergang an der Ostküste sehen konnten.



Am nächsten Morgen genoß ich eine der von mir heißgeliebten Pomelos am Strand, während die Sonne sich hinter den Glätschern erheben sollte. Wow! Was die nächsten acht Tage wohl noch so bringen werden?




Wir packten unsere Sachen und fuhren die vierzig Minuten wieder zurück, um zum Lake Matterson zu kommen, einem riesigen See, in dem sich die Gebirgsregion glasklar spiegeln sollte. Leider war es noch etwas bewölkt, aber dieser Spiegeleffekt nimmt einen schon gefangen. Man kann sich kaum vorstellen, welche Eindrücke so ein Gebirge umgeben von Wolken schon so hervorruft. Doch wenn man dies dann gleich zwei Mal vor sich hat kann das schon einmal ein säuseln hervorrufen.



Zum Glück beginnt es nun auch, aufzuklaren und wir beschließen, uns zum Gletscher zu begeben. Beeindruckt stellen wir fest, dass dieser über die letzten Hundert Jahre enorm weit geschrumpft ist, Schilder markieren die ehemalige Gewaltigkeit dieses Naturphänomens. Wir schauen zu, wie Leute über den Gletscher wandern und Treppen ins Eis hauen und genießen den mächtigen Anblick.





Es sollte nicht der letzte ehrfürchtige Moment vor den Bergen sein, denn es wartete noch die Überfahrt nach Wanaka auf uns, die uns entlang von gewaltigen Erhebungen, Felsformationen und Flusstälern hin zu riesigen Seen führen sollte.


Wanaka (+ Special Guests)






Der Weg nach Wanaka lässt sich nicht in Worte fassen, die gelegentlichen "Wow's" "Ohs" und "Man ist das schön" der fünf Begleiter/innen werden den Phänomenen nicht gerecht. Mit unzähligen Zwischenstopps halten wir hie und da an un genießen den Ausblick auf das bezaubernde Land, doch so langsam wird es spät und wir müssen uns beeilen, um noch in unser Hostel einzuchecken, unserer ersten richtigen Unterkunft seit 3 Tagen.
Wanaka besticht durch seine ruhige Lage an einem wunderschönen See umgeben von Bergen, die aussehen, als würde man sie in dreißig Minuten besteigen können.



Wie sich noch herausstellen sollte, waren dreißig Minuten übrigens etwas zu knapp bemessen...
Neben den Bergen und dem See gibt es hier das Cinema Paradieso, ein gemütliches kleines Fleckchen, das unterschiedliche Filme zeigt und mitten drin eine Pause macht, um mit frisch gebackenen Cookies,  selbstgemachter Eiscreme und tollem Kaffee locken. Ein wirklich großartiges Vergnügen, auch wenn für uns zeittechnisch her nur "Lincoln" anschauen konnten. Da ich Spielberg und vor allem Daniel D. Lewis mag, war das für mich auch hervorragend, jedoch waren meine Englischkenntnisse hier aufs Äußerste ausgereizt und das Thema war zwar spannend, aber nicht ganz konsequent umgesetzt. Trotzdem genossen wir die erholsame Kinozeit mit Plätzchen und Eis (!!!) sehr.
Nach dem wir also angekommen sind und ich zufällig Tim wiedergetroffen hatte (der Radfahrer, den ich bereits in Coromandel, Tairua und Hahei mehrfach über den Weg gelaufen bin), die Stadt und das Kino erkundet hatten, beschlossen wir, einen kleinen Ausflug zum See zu machen und baden zu gehen.




Es ist schon etwas wirklich besonderes, wenn man in so klarem Bergwasser planschen darf, während nur die Berge zusehen. Einer dieser Berge war dann auch besonders reizend und wir beschlossen, den Roy's Peak zu erklimmen, da man von dort aus wohl eine unbeschreibliche Aussicht haben sollte. Mit gut 3 Stunden Aufstieg quälten wir uns den Berg nach oben, in der prallen Mittagshitze und mit nur wenig Wasser ausgestattet. Da wir mehr Berg auf als vorwärts liefen, war der Weg selbst "nur" 5 km lang, doch unseren Kräften raubte er alles.






Durchgeschwitzt erreichten wir die Spitze, waren aber erschlagen von einer unfassbaren neuen Perspektive, die uns sogar einen Blick auf den Mount Cook gewährte, welchen wir tags darauf bereisen wollten. Ein wenig Sorgen machte ich mir allerdings schon, denn während der Roy's Peak 1600 Meter hoch war und bereits knochenharte Arbeit darstellte, war die Müllers Hut, von der uns schon so oft berichtet wurde gute 1800 Meter hoch. Und ich wusste, dass ich am nächsten Tag definitiv Muskelkater haben werde. Nach der Erkundung des Gipfels machten wir uns jedenfalls an den Abstieg, der noch einmal ebenfalls unglaublich anstrengend war und zu meinen ermüdeten Muskeln gesellten sich einige Blasen hinzu.
Doch es hieß, keine Müdigkeit vortäuschen, denn wir hatten an diesem Tag noch eine längere Fahrt vor uns. Denn wir mussten zum Fuße des Mount Cook, damit wir am nächsten Morgen frisch und ausgeruht starten könnten.





Dabei berichtete mir Fabian, der junge Radfahrer mit dem ich so viel Zeit im Norden verbracht habe, dass er in der Nähe ist und sich zwischen Wanaka und Mt. Cook befindet. Wir beschlossen also, ihm noch einen kleinen Besuch abzustatten und trafen ihn auf einem Zeltplatz mit einer alten Goldgräberhotelruine, in der wir gemeinsam die alten Gedanken aufleben liesen und meine Liebe zum Radfahren neu entfachten. Schon erstaunlich, wie viele Kilometer er in der kurzen Zeit gefahren ist und wie viel er in der Zeit erlebt haben muss, ich bin mehr als neidisch um diese Erfahrung. Vielleicht schaffe ich dies eines Tages auch noch.


Da die Zeit schon weit fortgeschritten ist und es bereits orange dämmert, müssen wir leider Abschied nehmen und die verbleibenden 150 km zum Mount Cook antreten, um noch etwas sehen zu können, wenn wir das Zelt aufbauen. Auf dem Weg dahin wird die Strecke verzaubert durch das Licht der verschwindenden Sonne und als wir den großen See vor dem Mount Cook entlangfahren, sehen wir auf einmal einen riesigen Mond aufgehen. Ganz gebannt halten wir an und genießen das Szenario.


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