8.9.2011: Sleep Party People @ Galerie KUB

Hasenkostüme. Da denkt man unfreiwillig an Donnie Darko. Eine sinistre Stimmung macht sich breit und man erinnert sich an die Tragik, die dieser Film birgt und einen auch lange nach dem Schauen nicht mehr los lässt. Und obwohl dieses Kostüm ziemlich gruselig war, hat es einen irgendwie auch fasziniert. Welcher erwachsene Mensch zieht schon ein Kostüm von einem Hasen an?


Nun, vielleicht jemand, der etwas zu sagen hat. Jemand, der mit einer Maske eine Möglichkeit bekommt, sich auszudrücken. Endlich in eine andere Rolle schlüpfen und diese Barriere der eigenen Hemmungen überwinden. Gleichzeitig baut es die Fragen im Gegenüber auf. Dieses mysteriöse Kribbeln. Man assoziiert auf einmal nicht den Menschen, sondern das, was da gesagt wird. Für Donnie Darko's Hasen mag auch auch einfach nur Halloween der Anlass gewesen sein, Richard Kelly wird aber sicher andere Beweggründe mit diesem Kostüm verfolgt haben. Zumindest war das Konzert der fünf Hasen mit dem sympathischen Bandnamen Sleep Party People nicht im Oktober, sondern am 8.9. in der Galerie KUB. Dementsprechend waren sie auch die einzigen Kostümierten in diesem sehr kleinen, ganz schön vollen Saal, der ein paar Spinnen, putzabbröckelnde Wände und einige Stühle beherbergte. Und eben ca 200 Zuschauer. Überraschend viel für so eine kleine, verschurbelte Band.



21.30 Uhr beginnt dann auch das Konzert und man stellt erstmal fest, dass dieser Raum nicht unbedingt in der Lage ist, die Stimmung des Albums zu transportieren. Davon mal abgesehen haben ca 90% der Leute auch nur wackelnde Hasenohren statt kontemplative Musiker gesehen, soll mir aber recht sein, denn letztendlich gehts ja um die Musik. Diese war live durchaus gut, routiniert und ohne Ansagen, ab und zu hört man die unglaublich lustige Sprache der Dänen, bei denen ich unweigerlich an die Muppets denken musste ( <3 ), aber alles in allem war das Konzert nach ca 45 Minuten und einem neuen Track auch schon zu Ende und hinterlies ein etwas flaues Gefühl. Was aber wohl eher der Technik denn der Band angelastet werden muss. Für eine Band mit nur einem Album geht das aber total in Ordnung, Nur Kontemplation hätte ich mir gewünscht. Denn das Album stellt einen Hasenbau dar, der einen in eine andere Welt entführt, in der bizarre Gestalten über Wiesen wandern, balladesk in einem Saal tanzen oder Hasen, die sich im Vollmond verlieren.

Naja, dazu kann man ja auch das Album hören.



Hase noch nich gehört, was?


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