Last of Us
In einer guten Woche ist es soweit. Zumindest für jene, die zu Hause sind und eine Playstation 3 besitzen. Denn am 14. Juni entfesseln Naughty Dog ihr neues Meisterwerk namens "Last of Us". Die Idee klingt so alt wie genial. Joel, ein alter, verbitterter Mann bekommt den Auftrag, Ellie, ein junges Mädchen, aus einer Gefahrenzone und sie somit in Sicherheit zu bringen. Der einzige Haken an der Sache ist, dass wir uns nicht in der Gegenwart befinden sondern in der nahen Zukunft, in der die Welt durch eine postapokalyptische Wendung dahingerafft wurde. Ein Pilzbefall sorgt dafür, dass die Menschen zum unaussprechlichen Horror mutieren, die nach und nach den Körper verformen und zu animalischen Bestien transformieren. Im Mittelpunkt steht die Hoffnung, in einer gnadenlosen Welt zu überleben. Dies ist kein Shooter, kein Moorhuhnschießen oder ein durchgestyltes Actionabenteuer, dies ist ein Survivalerlebnis mit dem Anspruch, authentische Charaktere und dramatische Geschichten zu zeichnen. Joel und Ellie geraten dabei in die Fronten von Militär, pilzbefallenen Schreckenswesen und Rebellen, die alle eigene Ziele verfolgen und die wie man selbst immer auf der Jagd nach Ressourcen, Nahrung und Waffen sind.
Mehr möchte ich nicht verraten, mehr weiß ich auch zugegebenermaßen nicht, da ich mich den bisherigen Informationen größtenteils entzogen habe um das Spiel möglichst unvoreingenommen genießen zu können. Doch schon jetzt stellt sich heraus, dass Naugthy Dog hier einen Liebesbrief an Cormac McCarthy geschrieben haben. Ein Liebesbrief, der genauso gut an das Medium Videospiele gerichtet ist, welches endlich sein Potential in vollen Zügen entfaltet, wie es nur sehr selten der Fall ist. Hier werden Spielelemente mit Charakteren sinnvoll verknüpft, die Musik zeichnet die verzweifelte Atmosphäre in ihren Konturen nach und unterlegt diese gnadenlose und zugleich wunderschön inszenierte Welt mit traumhaften und emotionalen Melodien. Und immer wieder scheinen in den düsteren, verlassenen Regionen Momente der Schönheit durchblitzen, die das Ja und das Jetzt des Daseins heraufbeschwören, nur um sie in der nächsten Sekunde im Antlitz des Schreckens verdunkeln zu lassen. Ich bin also gespannt, ob sie eine ähnlich interessante Geschichte stricken können wie es etwa das artverwandte Comic "Sweet Tooth" oder Filme wie "Children of Men" schaffen.
Warum ich dieses Spiel schon fröhne, bevor ich es überhaupt in der Hand halte, höre ich euch fragen? Ganz einach: ich vertraue Naughty Dog. Mit der Uncharted-Triologie haben sie einen Epos erschaffen, der Indiana Jones alt aussehen lässt. In Handlung und Inszenierung haben sie ein Abenteuer abgefackelt, dass wundervolle Welten entfesselt. Sie nehmen dich mit in dieses kindliche Gefühl der Weltendeckung, in der alles noch magisch ist, verzaubert vom Mysterium der Naivität. Man klettert entlang an wunderschönen Wasserfällen, findet alte U-Boote, reist durch Stürme auf hoher See, durch Oasen in der Wüster, verlassene Tempel mit verborgenen Schätzen und durch die Gebirge von Nepal. Und all das, während sich herzzerreissende Liebesbeziehungen entfalten, Freundschaften bilden und bewegende Dramen abspielen. Naughty Dog hat mich bisher nie enttäuscht und gerne greife ich wieder nach dem Controller und erkunde die Welt, die sie diesmal gemalt haben.
Danke, Naugthy Dog.
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