The Zipper Blues




Das Backpackerleben, das ständige Umherwandern, das sich treiben lassen wie ein Blatt im Wind, das Erleben von unzähligen Abenteuern und den tief ergreifenden Begegnungen mit prägenden Persönlichkeiten sowie dem Ergründen der Geheimnisse unserer Welt, hat einen permanenten Begleiter. Den sogenannten Zipper Blues, das ständige Packen der Sachen, dem nervenaufreibenden Good Bye von Freunden, Plätzen, Geliebten und Momenten. Einige Male hat mich dieses Gefühl in eine tiefe Leere gestürzt. Die Erinnerung verschwimmt zu einem Bild an einer beschlagenen Scheibe, es verblasst für einen Moment und lässt einen Unterdruck an Hochgefühlen entstehen, mit dem ich erst einmal zu ringen habe.
Schon seltsam. Man ist sich seinem Glück oft nicht bewusst, auch wenn ich behaupten kann, jeden Tag mit einem lauten Ja und einer Umarmung des Momentes zu beginnen. Aber man vergegenwärtigt sich das Hochgefühl erst, wenn es hinter einem liegt, wenn man weiß, wie es sich anfühlt allein zu sein, als hätte das Schicksal einem die wärmende Decke im Bett weggezogen und man dachte bis dahin, man würde frieren. Man beginnt, sich nach dem sanften Umhang zu sehnen, der einem im Schneesturm schützt. 
Mein Umhang jedoch ist ein Kilt, ein Flicken aus unfassbar vielen flauschigen Stofffetzen, aus lächelnden Gesichtern, wärmenden Lagerfeuern an bezaubernden Seen, aus tollen Leuten, die mich beim trampen mitnehmen und mir ihr Herz offenbaren. Sie sind Flicken aus Sonnenaufgängen über bezaubernden Küsten, aus sich wälzenden Seerobben und -löwen, springenden Delphinen sowie wackelnden Pinguinen und tschirpenden Vögeln. Aus liebenswürdigen Facebooknachrichten, Guerilla-Skype-Dates und Blogbeiträgen, herzerwärmenden Telefonaten und Nächten auf und über Bergen. Mondaufgänge, Wanderungen, intime Gespräche und plumpe Witze (zugegeben, die meisten kamen von mir). Ich liebe jeden einzelnen dieser Momente, ich liebe jede einzelne Person, die mir die letzten neun Monate so unfassbar viel Kraft und Herz entgegengebracht haben. Die sich mit mir gefreut haben oder sich von mir haben helfen lassen. Ich wünschte, ich könnte jedem so viel geben wie mir gegeben wurde, ich wünschte, ich könnte dieses Hochgefühl für immer konversieren. Ich vermute, wenn ich wieder zu Hause bin, werde ich erst einmal ganz schön niedergeschlagen sein. Ich werde viele Sachen so nie wieder erleben. Aber dieser Kilt, den werde ich für immer behalten und mitnehmen. Ich werde ihn ansehen und feststellen, dass meine Seele gewachsen ist und sicher eingebettet in dieses herzliche Gefühl von Freundschaft, Abenteuer und Liebe.
Danke, euch allen.

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The life of a backpacker. Strolling permanently around, being a leave in the wind, numerous adventures, meaningful encounters of mindblowing personalities and the discovery of secrets of our world has a permanent pal. The "Zipper Blues", which means to pack your stuff constantly, the heartbreaking goodbye to friends, places, lovers and moments. This feeling drove me into a deep inner emptiness, again and again. My memories blurred into a frame of a misty window, it faded into a moment and all whats left behind is a lack of feelings I have to wrestle with. It's funny. You become so familiar with your luck, that you don't even realize what it means to you, even if I can claim to live in the moment every morning. But you start to realize this feeling if it starts to break apart, when you know how it is to be alone, as if fate pulled away your warming blanket and you realize that you only thought you would freeze, but NOW you know what freezing means. You start to look for this cloak that gives you shelter from the storm. But I'm lucky. My cloak is a kilt, a numerous variety of cozy patches, made of smiling faces, warm fires at beautiful lakes, great people who took me along while hitchhiking and sharing there thoughts. Patches of sunrises at beautiful shores, yawning seals and sea-lions, jumping dolphins and wonky penguins and birds. Patches of lovely facebook-messages, guerilla-skype-dates and blogcomments, heartwarming phonecalls and nights over mountains. Moonrises, hikes, intimate conversations and bad wordpuns (to be honest, they mostly came from me, sorry for that, folks :D ). I love every single one of those moments, I love every single person who gave me so much love and power. Who helped me and laughed with me and whom I could help as well. I wish I could give back what you gave me, I wish, I could put these lovely feelings into tin cans and keep them forever. I suggest that, when I am back home, home will never be the same and I might be quiet down. I will leave so much stuff behind and it will be gone forever. But I will keep this kilt of patches for the rest of my life. I will look at it and realize that my soul has grown and is bedded safely in a heartwarming feeling of friendship, adventure and love.
Thanks. To all of you!

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