RIP: Daydream Loveletter. Eine Reminiszenz

"Die Musik schließt dem Menschen ein unbekanntes Reich auf, eine Welt, die nichts gemein hat mit der äußeren Sinnenwelt, die ihn umgibt und in der er alle Gefühle zurückläßt, um sich einer unaussprechlichen Sehnsucht hinzugeben."                                                                           
                                                                     E.T.A. Hoffmann

Urplötzlich, nach unzähligen Kilometern, gemeinsamen Sonnenauf- und untergängen, nach Momenten der Trauer und der Freude, nach geteiltem Leid und urkomischen Episoden heißt es auf einmal, allein weiterzureisen. Er war mein treuester Gefährte, ein Quell unendlicher Muse, eine Ressource niemals endendem Wasser als Erfrischung für die Sinne, der sprudelnde Rinnsal an cleveren Gedanken, Gute-Nachtgeschichten und zärtlichen Liebesmelodien. Ein Brunnen ewigen Lebens. Er war der materialisierte Spiegel meiner geistigen Haltung. In seinen 140 Gramm lag mehr Durchschlagskraft als in einem Vorschlaghammer, er bewirkte mehr Veränderung in mir als eine ganze Legion von Denkern, er half mir in den dunkelsten Zeiten und bewahrte mich von den tiefsten Abgründen des Lebens. Er beflügelte mich und trieb mich in Höhen, die ich so niemals erfahren hätte und zeigte mir die Welt in neuem Glanz, aus einer anderen Perspektive.

Nun trennen sich unsere gemeinsamen Wege ganz plötzlich in einer eiskalten Sommernacht, lässt mich allein zurück mit der Frage, wie es weitergehen soll, wie es weitergehen kann, ohne die zärtlichen Umnebelungen der Sinne, den feinfühligen Unterstreichungen der Lebensmomente. 150 GB Musik, 2500 Stunden endlose Kreativität, 105 Tage Abwechslung und unzählige persönliche Playlisten als Erinnerungen an durchstandene Höhepunkte und verflossene Leidenschaften, sowie all die vergeblichen Liebesmühen. Fort. Der Vogel ist im schwarzen Loch verschwunden, hat aufgehört zu singen und nimmt all sein Wissen mit ins Nichts.



Was bleibt sind Trauer und Gedenken, aber auch der Funke eines neuen Sterns, der geboren werden könnte. Statt sich in der Sehnsucht nach dem Unmöglichen zu suhlen erhoffe ich mir einen Neuanfang, eine Rückbesinnung auf das Wenige, auf Menschen, denen ich etwas bedeute.

my new purple friend
Hiermit fordere ich alle auf, mir zu helfen um meinen Blick nach vorne zu richten. Bastelt mir Playlists, schickt mir eure persönlichsten Momente in musikalischer Form, denkt euch Geschichten aus und gießt sie in Musik. Schmiedet mir euren Liebesbrief an die Tagträumerei, zeigt mir, wie es in euren Köpfen aussieht. Ich habe mir aus der Not heraus einen 2GB IPod zugelegt, den ich gerne oft und häufig neu bespielen möchte und was gibt es besseres als die Gedanken der Menschen, denen ich etwas bedeute? Fühlt euch herausgefordert, nehmt euer Lieblingsthema, eure Lieblingsband, euer Lieblingsgenre und werft sie mir entgegen. Postet es als Kommentar hier unten oder schiebt es mir in die Dropbox ( blackholebirdy@googlemail.com PW: friendship )

Ich freue mich jetzt schon und hoffe, ihr könnt mir helfen.
So far, rest in peace, daydream loveletter.
Welcome, purple friend.


Kommentare

  1. Nya, wir ärgerlich! Ich stell mir das auch sehr nervig vor, wenn man seinen mp3-Player endlich mit all dem bestückt hat, was man so braucht, und dann verlässt er einen einfach. :-/ Aber gut, dass du schon Ersatz hast.
    Aber wo ist denn diese dropbox? :-)

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    1. Ja. Da war wirklich quasi alles drauf, was ich hier so gebraucht habe. Ich hatte zum Glück ein paar Daten auf meinen Laptop kopiert und hab somit noch einen klitzekleinen Restbestand, aber das ist wirklich nicht vergleichbar :/

      Zur Dropbox gehts übrigens hier entlang:
      https://www.dropbox.com
      blackholebirdy@googlemail.com
      friendship

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    2. Alles klar, Hilfe ist unterwegs. ;-)

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    3. whuooppii vieeeelen dank! das klingt großartig. ich bin zu größtem dank verpflichtet :)

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